Jüdisches Leben in Pankow
Ehemaliges Waisenhaus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin in Pankow - Berliner Straße 120/121 |
1882 |
Am 22.10. Eröffnung einer Erziehungsanstalt für jüdische Waisenknaben in Pankow, seit 1890 ist es das "II.Waisenhaus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin in Pankow". |
1911 |
Ein Brand vernichtete am 24.05. das alte Gebäude. Deshalb wurde von 1912 bis 1913 ein neues repräsentatives Gebäude errichtet. |
1913 |
Am 21.09. wurde diese neue Haus eingeweiht. Architekt war Gemeindebaumeister Alexander Beer. Das II. Jüdische Waisenhaus beherbergte bis Ende 1940 zeitweise bis zu 100 Kinder. |
1942 |
Beschlagnahmung des Gebäudes durch den Reichsführer der SS und seit 1943 Nutzung als Dienststelle des Reichssicherheitshauptamtes - Zentrale Sichtvermerkstelle. |
1945 |
Nach Kriegsende waren bis 1950 Büros des Magistrats von Groß-Berlin ( Bezirksamt ) und anschließend des Deutschen Sportbundes untergebracht. |
1952 |
Seit 1952 wurde das Haus als Botschaftsgebäude genutzt. Zuerst war hier die polnische |
1971 | und seit 1971 bis 1991 die kubanische Botschaft in der DDR untergebracht. |
1991 | Nach Auszug der Botschaft stand das Haus bis 1999 leer und verfiel zusehends. |
1999 | Die gemeinnützige Cajewitz-Stiftung kaufte 1999 das Haus vom Staat Israel. |
2001 |
Die Bauarbeiten für die Wiederherstellung begannen im Früjahr 2000. Nach umfangreichen Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten wurde dieses für Pankow wichtige Haus am 11.05.2001 wiedereröffnet. |
2002 |
Im Januar 2002 wurde der Betsaal mit seiner restaurierten Kassettendecke feierlich wiedereröffnet, und im April 2002 wurde die Schrift nach historischem Vorbild wieder am Haus angebracht. |
2003 |
Auch die Außenanlagen des Hauses - der Zaun und der Eingangsbereich - wurden nach historischem Vorbild wiederhergestellt. |
Garbáty - seit 1906 in Pankow - direkt neben dem Jüdischen Waisenhaus. Das Jüdische Waisenhaus wurde von der Familie Garbáty großzügig unterstützt. 1938 wurde der jüdische Betrieb durch die Nazis zwangsverkauft, 1939 wanderten die Brüder Garbáty nach Amerika aus. |
Blick von der ehemaligen Garbáty-Zigarettenfabrik auf das restaurierte Haus mit dem Betsaal ( 2002 ). |
Von 1916 bis ca. 1938 konnten die Zöglinge des Jüdischen Waisenhauses Pankow ein Ferienheim in Wustrow an der Ostsee zu einem Erholungsaufenthalt nutzen. |